Betreuung und Pflege von Kindern und Angehörigen
Für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie braucht es betriebliche Standards.
Teilzeitmodelle, flexible Arbeitszeit und Entgegenkommen bei Termin- und Urlaubsplanung: Für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind derartige Maßnahmen essenziell.
Eltern haben ein Recht auf Gleichbehandlung: Diskriminierung und Benachteiligung aufgrund der Betreuung und Pflege von Kindern und Angehörigen – etwa beim Entgelt, durch Versetzung oder Kündigung – sind verboten und können zu Schadenersatzpflichten führen.
Besonders diskriminierungsanfällige Zeitpunkte
- Bewerbungsprozess
- Schwangerschaft(-smeldung)
- Wiedereinstieg
- (Eltern-)Teilzeit
Häufige Formen der Diskriminierung von Eltern am Arbeitsplatz
- Versetzung auf eine andere Position, meistens Degradierungen nach Karenzen
- Entgeltbenachteiligungen
- (Versuchte) Auflösung des Arbeitsverhältnisses
- Abwertung auf persönlicher Ebene, zum Beispiel:
- Väter mit Ambitionen in der Kinderbetreuung erleben Spott und Ablehnung.
- Müttern wird unterstellt, nicht mehr so motiviert zu sein wie zuvor. Sie werden unterfordert.
EU-Projekt Parents at Work: Unternehmen und Eltern im Fokus
Das EU-Projekt parents@work hat das Thema „Eltern am Arbeitsplatz“ sowohl aus Sicht der Unternehmen als auch der Betroffenen analysiert. Die Ziele des Projektes sind,
- das Bewusstsein für (versteckte) Diskriminierung von Eltern am Arbeitsplatz und in Bewerbungsprozessen zu steigern und
- Strategien und Tools zu erarbeiten, die Arbeitgeber:innen und Eltern dabei unterstützen, die Zusammenarbeit für beide Seiten funktional zu gestalten
Das Projekt wurde in Österreich und Kroatien in einer Kooperation von L&R Sozialforschung, der Gleichbehandlungsanwaltschaft in Österreich und Kroatien sowie CESI (Center for Education, Counseling and Research) umgesetzt. Es wurde von der Europäischen Union kofinanziert.
- Parents@work: Projektwebsite
- Parents@work: Ergebnisbroschüre (PDF, 761,8 kB)
- Parents@work: Final Report (PDF, 739,1 kB)
- Alle Videos zu parents@work: Mit Interviews mit Unternehmen, Eltern, der Gleichbehandlungsanwaltschaft und L&R Sozialforschung sowie einem profil-Podcast zum EU-Projekt.
Diese Maßnahmen wünschen sich Eltern in der Studie von ihren Arbeitgeber:innen
- Flexible Arbeitszeiten
- Teilzeitmodelle
- Home-Office-Möglichkeiten
- Besserer internen Umgang mit Karenz und Elternteilzeit:
- Bereitstellen von Informationen über das Vereinbarkeitsmanagement
- Coaching und Weiterbildung für alle involvierten Personengruppen sowie für Betriebsrät:innen
- Positivere Sichtweise auf berufstätige Eltern von Seiten der Führungskräfte
Vereinbarkeitsmaßnahmen als Plus für den Betrieb
- Gesellschaftliche Gleichstellung ist ein Thema mit wachsender internationaler Bedeutung. Greifen Unternehmen es aktiv auf, werden Sie von vielen Personen als attraktive:r Arbeitgeber:in wahrgenommen.
- Mehr Personen bewerben sich und das Unternehmen kann aus einem größeren Pool an Bewerber:innen schöpfen.
- Förderung gesellschaftlicher Gleichstellung im Wirkungsbereich des Unternehmens
Schulung
Die Gleichbehandlungsanwaltschaft berät durchschnittlich 80 von Diskriminierung betroffene Eltern pro Jahr. Aus der Erfahrung und den Projektergebnissen haben wir eine kostenlose Schulung zum Thema „#parents@work: Vereinbarkeit und Gleichbehandlung im Job“ entwickelt.
Gleichbehandlungs-Blog
Fälle des Monats
- Parents@work: Projektwebsite Parents@work: Projektwebsite
- Parents@work: Ergebnisbroschüre (PDF, 761,8 kB)
- Parents@work: Final Report (PDF, 739,1 kB)
- EIGE: Supporting reconciliation of work, family and private life: Good Practices EIGE: Supporting reconciliation of work, family and private life: Good Practices
- "Rechnungshof: Väter nehmen nur 4,5 Prozent aller Anspruchstage für Kinderbetreuungsgeld wahr" "Rechnungshof: Väter nehmen nur 4,5 Prozent aller Anspruchstage für Kinderbetreuungsgeld wahr"